10. November 2024

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Menschenrechte: Lage in China steht Olympia-Idee entgegen

In der Debatte um einen diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking hätte sich die Menschenrechtsbeauftragte Luise Amtsberg eine klare Positionierung der Bundesregierung «als Ganzes» gewünscht.

«Die Lage in China steht dem Gründungsgedanken der Olympischen Spiele komplett entgegen», sagte die Grünen-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Sport und Politik lassen sich in Bezug auf solche Großveranstaltungen auf keinen Fall trennen», fügte Amtsberg hinzu.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatten bereits Ende Dezember angekündigt, dass sie nicht zu den Spielen nach Peking reisen werden. Beide machten aber deutlich, dass es sich dabei um ihre persönlichen Entscheidungen handelt, die nichts mit der politischen Grundsatzentscheidung über einen diplomatischen Boykott zu tun hätten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt auf die nicht abgeschlossene Meinungsbildung in der EU verwiesen.

Amtsberg forderte, schon bei der Vergabe Olympischer Spiele zu prüfen, ob im Bewerberland die Menschenrechte eingehalten werden. «Ist das in einem Land nicht der Fall, kann es nicht als Austragungsort in Erwägung gezogen werden», sagte sie. Die Pflicht zur moralischen Bewertung der Gastgeber dürfe nicht den Sportlern aufgeladen werden.

Die Idee hinter Olympischen Spielen sei trotz der Kritik an Ausrichtern wie China oder Russland großartig, versicherte Amtsberg. «Die Idee eines friedlichen Wettstreits. Wir sollten die Spiele daher nicht Staaten wie China oder Kasachstan überlassen. Stattdessen sollten wir uns nachhaltige Konzepte überlegen», mahnte die 37-Jährige.