Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner hat sich über «völlig absurde Regeln» bei den Zuschauern im Profifußball beklagt.
«Ich verstehe es schon lange nicht mehr. Beispiel: 13.700 waren in Magdeburg erlaubt. Theoretisch hätten 13.700 Eintracht Fans, die hier nicht ins Stadion dürfen, mit dem Zug nach Magdeburg fahren können, um dort das Stadion zu füllen. Das sagt alles», sagte der 47 Jahre alte Österreicher in einem Sky-Interview.
Glasner spielte damit auf das jüngste Drittliga-Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den TSV Havelse an. Die Eintracht durfte zuletzt in der Bundesliga gegen Arminia Bielefeld coronabedingt nur 1000 Fans zulassen. «Der Fußball muss aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit und Strahlkraft als Buhmann herhalten, obwohl ich glaube, es ist nachgewiesen, dass im Stadion de facto keine Ansteckungen stattfinden», kritisierte Glasner.
Profifußball mit Vorreiterrolle
Dabei sei der Fußball nie bevorzugt worden. «Es war die erste Branche, die überlegt hat, wie wir den Spielbetrieb aufrechterhalten können. Also wie wir unserem Geschäftsmodell nachgehen können. Erst später sind Gastronomie und Hotelerie nachgezogen, in den Schulen vermisse ich das bis heute», erklärte er. Der Profifußball habe eine Vorreiterrolle für viele Branchen.
Glasner würde auch «alles, was Aki Watzke gesagt hat, so unterschreiben.» Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, hatte den Verzicht von Bund und Ländern auf eine weitere Öffnung der Fußball-Stadien für Zuschauer mit deutlichen Worten kritisiert und erwägt sogar juristische Schritte. «Wir werden uns die Beschlüsse des Landes NRW genau anschauen und prüfen, ob wir sie im Eilverfahren kontrollieren lassen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
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