22. November 2024

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DFB-Kandidat Neuendorf: Mit Ullrich – aber ohne Koch

Wer führt künftig den schlingernden Riesen DFB - und vor allem wie und mit wem? Bernd Neuendorf, Präsidentschaftskandidat der Amateurvertreter, macht erste Ansagen mit Blick auf seine Mitstreiter.

Mit Heike Ullrich als DFB-Generalsekretärin – aber ohne den derzeitigen Interimsboss Rainer Koch in seinem Team: Bernd Neuendorf hat als Präsidentschaftskandidat beim Deutschen Fußball-Bund seine ersten Personalplanungen vorgestellt.

Falls er sich beim Bundestag am 11. März in Frankfurt/Main gegen Peter Peters durchsetzt, steht auf jeden Fall fest: Neben der Deutschen Fußball Liga (DFL), bei der Donata Hopfen die Nachfolge von Geschäftsführer Christian Seifert angetreten hat, würde dann auch der DFB eine Frau als höchste Hauptamtliche an der Spitze bekommen.

Neuendorf, früher Staatssekretär im Familienministerium von Nordrhein-Westfalen, kämpft gegen Peters um die Nachfolge des im Mai 2021 zurückgetretenen DFB-Chefs Fritz Keller. Der frühere Schalker Spitzenfunktionär gilt als Kandidat der Profis, Neuendorf als Kandidat der stimmgewaltigen Amateure.

Ohne Rainer Koch

Über den umstrittenen Koch, derzeit gemeinsam mit Peters Interimspräsident des 7-Millionen-Mitglied-Verbandes, äußerte sich Neuendorf eindeutig: «Wenn Rainer Koch im Präsidium sitzt, dann ist es so. Es ist aber zumindest sichergestellt, dass er auf keinen Fall mehr zum gesetzlichen Vorstand, zum Präsidialausschuss oder der engeren Führung zählen wird und auch nicht zu meinem Team gehören wird», sagte der 60-Jährige im Deutschlandfunk. Seinen Rückzug aus dem Ausschuss hatte Koch selbst allerdings schon angekündigt.

Stattdessen steht der 63-jährige Bayer als Kandidat für einen einfachen Vizepräsidentenposten zur Wahl. Koch war in der Vergangenheit immer wieder teils heftig kritisiert worden und hatte auch eine große Rolle bei Kellers Rücktritt gespielt.

Er habe «in keinster Weise» schlechte Erfahrungen im Umgang mit Koch gemacht, betonte Neuendorf: «Ich werde nicht, das sage ich in aller Deutlichkeit (…), mich von jemandem distanzieren, nur weil andere das fordern oder andere ihn kritisch sehen. Ich bin schon in der Lage, mir ein eigenes Bild zu machen.»

Heike Ullrich soll Generalsekretärin werden

Mit Blick auf die hauptamtliche Führung in der DFB-Zentrale in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise äußerte sich Neuendorf ebenso eindeutig. «Ich bin fest davon überzeugt, dass Heike Ullrich aufgrund ihres Wissens, ihrer sozialen Kompetenz und ihrer hohen Akzeptanz im DFB-Ehren- und Hauptamt eine hervorragende Generalsekretärin wäre, die dem Verband guttäte», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Peters hat sich in diese Richtung noch nicht geäußert.

Ullrich ist seit Mai 2021 kommissarische Generalsekretärin als Nachfolgerin von Friedrich Curtius. Dessen Vertrag war im vergangenen Jahr im Zuge des Abgangs von Keller aufgelöst worden. Die 52-Jährige war zuvor Stellvertreterin von Curtius.

Von Ullrich hieß es auf dpa-Anfrage, sie würde sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe gerne stellen. Generalsekretärin zu sein, bedeute, «mit einem hervorragenden Team von rund 500 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen zu arbeiten. Sie alle wollen den Fußball in Deutschland fördern und weiter nach vorne bringen.»

Von Jan Mies und Ulrike John, dpa