Der FC Bayern muss in diesem Jahr weiterhin auf Joshua Kimmich verzichten, ein Weltmeister rückt deshalb ins Blickfeld. Auf der Leipziger Trainerbank erlebt Domenico Tedesco seine Bundesliga-Rückkehr. Sechs Protagonisten, auf die am Samstag zu achten ist:
FC Bayern München – FSV Mainz 05
CorentinTolisso: Der Ausfall von Joshua Kimmich hat die Bedeutung des Weltmeisters für das Spiel des FC Bayern schlagartig erhöht. «Ich halte eigentlich sehr viel von ihm und hatte zuvor das Gefühl, dass es ein bisschen mit angezogener Handbremse war», sagte Trainer Julian Nagelsmann. «Er ist unglaublich ballsicher und hat keine Angst in gar keiner Situation – er will immer Bälle haben.» Der immer wieder von Verletzungsproblemen gestoppte Franzose besticht auch wieder durch physische Präsenz. «Er hat eine gute Körperlichkeit und ist eine ganz ordentliche Maschine im Zweikampf», hob Nagelsmann hervor. Offen ist, was die Rückkehr in die Startelf für Tolissos Zukunft in München bedeutet. Der Vertrag des 27-Jährigen läuft am Saisonende aus.
RB Leipzig – Borussia Mönchengladbach
Domenico Tedesco: 33 Monate nach seinem bislang letzten Bundesliga-Spiel steht Domenico Tedesco wieder in Deutschland als Trainer an der Seitenlinie. Der neue Coach von RB Leipzig freut sich auf den Einstand am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach, weiß aber auch um die Schwere der Aufgabe. «Zwei Tage sind nicht viel», sagte er hinsichtlich Veränderungen, die er im Vergleich zu seinem Vorgänger Jesse Marsch vornehmen möchte. Der 36-jährige setzt zunächst auf Gespräche mit den Spielern, von deren Klasse er überzeugt ist. Dabei kommt ihm sein Sprachtalent zugute: Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch könne er zumindest so gut, dass er sich fußballfachgerecht ausdrücken könne und auch in Restaurants nicht verhungern müsse, erzählte Tedesco.
SC Freiburg – TSG Hoffenheim
Nico Schlotterbeck: Beim 2:1-Sieg des SC Freiburg am zweiten Spieltag gegen Borussia Dortmund habe er im Duell mit dem damals abgemeldeten BVB-Star Erling Haaland «gemerkt, wie gut ich sein kann». Das sagte Nico Schlotterbeck in einem «Kicker»-Interview. Der U21-Europameister ist vor dem Spiel gegen 1899 Hoffenheim nicht nur ein wichtiger Teil des Freiburger Höhenflugs und hat sich in kurzer Zeit zu einem Top-Innenverteidiger entwickelt, sondern wird wohl auch bald sein Debüt in der Nationalelf feiern. Da verwundert es kaum, dass der FC Bayern und eben Dortmund Interesse an dem 22-Jährigen haben sollen. Der Vorteil des 1,91 Meter großen Schlotterbeck: Richtig starke deutsche Abwehrspieler sind gerade sehr gefragt, weil eher selten.
Hertha BSC – Arminia Bielefeld
Kevin-Prince Boateng: Auch wenn es nicht mehr für Dauer-Einsätze reicht, bleibt der 34-Jährige für Hertha BSC enorm wichtig. «Mit seiner Erfahrung tut er der Mannschaft gut», sagte Geschäftsführer Fredi Bobic vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Boatengs Weg in den Profifußball wurde gerade erst in der am Freitag erschienenen DAZN-Doku «Underground of Berlin» beleuchtet. «Prince ist der Inbegriff eines Spielers, der eine Straßenfußballer-Mentalität in sich hat», sagte Bobic über den Routinier: «Er hat es in seiner Karriere richtig weit gebracht, damit jungen Menschen Mut gemacht. Wie er gefallen und wieder aufgestanden ist – diese Geschichte trägt er in sich.»
VfL Bochum – Borussia Dortmund (alle 15.30 Uhr/Sky)
Mats Hummels: Der Weltmeister von 2014 hat es in diesen Tagen nicht leicht. Bei der 2:3-Niederlage von Borussia Dortmund vor einer Woche im Bundesliga-Gipfel gegen Bayern München war der BVB-Abwehrchef an zwei Gegentoren direkt beteiligt. Insgesamt präsentierte sich die Dortmunder Defensive in dieser Saison als recht anfällig und spielte in den bisherigen 14 Bundesligapartien nur einmal zu null. Nunmehr erklärte auch Bundestrainer Hansi Flick, dass Hummels im Moment das Niveau für die Nationalmannschaft fehle. Hummels will sich davon nicht umwerfen lassen. BVB-Trainer Marco Rose bescheinigte Hummels, dass er vergangenen Dienstag in der Champions League gegen Besiktas Istanbul (5:0) «eine sehr gute Reaktion gezeigt» habe.
VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart (18.30 Uhr/Sky)
KoenCasteels: Der Stammkeeper der Wolfsburger ist nach seiner Corona-Quarantäne auch in der Bundesliga zurück im Tor. Trotz der drei Gegentreffer im Champions-League-Spiel gegen Lille am Mittwoch dürfte der 29-jährige Belgier den Wölfen wieder mehr defensive Stabilität verleihen. Mit bislang 20 Gegentoren in der Liga belegt der VfL einen soliden Platz im oberen Mittelfeld. Zuletzt hatte der Österreicher Pavao Pervan den Mannschaftskapitän vertreten. Pervan machte bei der 0:3-Schlappe beim 1. FSV Mainz 05 nicht den sichersten Eindruck, patzte beim Distanzschuss von Anton Stach zum 0:2.
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