24. November 2024

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Kandidatin Bokel plant DOSB-Agenda mit Aufgaben und Zielen

Kandidatin Claudia Bokel würde im Falle ihrer Wahl zur Präsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen Themen und Ziele für die Zukunft entwickeln.

«Es müsste vielleicht so wie beim IOC gemacht werden, in dem eine Agenda aufgestellt wird und alle zusammen die zukünftigen Aufgaben und Prioritäten benennen», erklärte die 48 Jahre alte deutsche Fechter-Präsidentin im dpa-Gespräch. «Bevor man sagt, was man tun will, sollte man gemeinsam festmachen, wohin man im deutschen Sport will. Das Internationale Olympische Komitee hatte in der Agenda 2020 Reformen zusammengefasst und umgesetzt.

Die Ex-Weltklassefechterin strebt bei der DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag in Weimar einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl. Gegenkandidat im Kampf um die Nachfolge von Alfons Hörmann ist der Tischtennis-Funktionär Thomas Weikert, der bis vergangener Woche noch an der Spitze des Weltverbandes ITTF stand. Beide stehen vor der Herausforderung, nach dem in einem anonymen Brief von Mitarbeitern erhobenen Vorwurf, es herrsche in der Zentrale des Dachverbandes in Frankfurt am Main eine «Kultur der Angst», den DOSB zu befrieden.

Dass Athleten gehört werden, ist selbstverständlich

«Ich habe selbst einige Aufgaben im deutschen Sport, auch als Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes. Deshalb habe ich mich nicht im Detail damit befassen können», sagte Bokel. «Was alles genau im DOSB passiert ist, muss man juristisch, moralisch und ethisch gründlich aufarbeiten.»

Dass es einen Zweikampf um das DOSB-Spitzenamt geben wird, hält sie gut. «Ich bin eine Demokratin und finde, man sollte eine Wahl haben können», meinte Bokel, die jedoch bewusst auf jeden Wahlkampf verzichtet hat. «In dieser Situation wäre es schwierig, wenn es einen Kampf zwischen Thomas Weikert und mir geben würde. Deshalb tue ich mich schwer mit Presse- und Lobbyarbeit.»

Als ehemalige Vorsitzende der Athletenkommission des IOC würde sie den Sportlern als mögliche Präsidentin viel Gehör schenken. «Ich habe meine Erfahrung in der Athletenvertretung gemacht und es war nicht immer so gewesen, wie ich es mir vorgestellt hätte», sagte Bokel. «Dass die Athleten von mir gehört werden, ist selbstverständlich.»