Rekord-Europameister Timo Boll ist bei der Tischtennis-WM in Houston im Eiltempo ins Achtelfinale eingezogen.
Der 40-Jährige besiegte den 21 Jahre jüngeren Pang Yew En Koen aus Singapur in 4:0 Sätzen. «Ich kannte meinen Gegner vorher nicht. Ein ganz junger Mann. Ich habe mir ein paar Videos von ihm angesehen», sagte Boll.
Nach dem überraschenden Ausscheiden gleich mehrerer namhafter Rivalen in seiner Turnierhälfte hat der Weltranglisten-Elfte nun die große Chance, bei dieser WM sehr weit zu kommen. Auf einen Chinesen könnte der Star von Borussia Düsseldorf erst im Endspiel wieder treffen. Im Einzel gewann Boll in seiner langen Karriere bislang nur eine WM-Medaille: Bronze 2011 in Rotterdam.
Deutsches Duell im Viertelfinale möglich
Sein nächster Gegner ist der Slowake Yang Wang. Im Viertelfinale könnte es dann zu einem Duell mit seinem deutschen Nationalmannschafts-Kollegen Ruwen Filus kommen. Der 33-Jährige aus Fulda schlug den Harimoto-Bezwinger Jakub Dyjas aus Polen mit 4:0 und spielt jetzt gegen den Amerikaner Kanak Jha.
Eine bittere Niederlage kassierte dagegen Patrick Franziska. Der Team-Europameister vom 1. FC Saarbrücken verlor nur wenige Stunden nach seinem Doppel-Aus mit Timo Boll auch im Einzel mit 3:4 gegen den 19-jährigen Schweden Truls Möregardh. «Ich bin enttäuscht, verärgert – alles ein bisschen», sagte der Weltranglisten-14.
WM-Aus für Franziska
Mit Franziska und dem Olympia-Halbfinalisten Lin Yun-Ju aus Taiwan schieden in der Nacht zu Freitag weitere Top-Spieler aus Bolls Turnierhälfte aus. Zuvor waren bereits Vize-Weltmeister Mattias Falck aus Schweden sowie der an Nummer zwei gesetzte Japaner Tomokazu Harimoto überraschend früh gescheitert.
Die Konstellation erinnert an die WM 2019 in Budapest, als Boll selbst in Topform war und der Weg zu einer Medaille nach dem Scheitern mehrerer Konkurrenten frei zu sein schien. Kurz vor diesem großen Ziel wurde er jedoch über Nacht von einem fiebrigen Infekt gestoppt. «Ich hoffen, dass der Körper morgen funktioniert», sagte Boll mit Blick auf das Achtelfinale. «Das ist jetzt meine größte Sorge: Dass ich morgen ohne größere Probleme aufwache. Wenn das der Fall sein sollte, habe ich eine gute Chance.»
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