23. November 2024

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IOC legt neue Transgender-Richtlinien vor

In der heiklen Transgender-Debatte hat das Internationale Olympische Komitee einen neuen Regelrahmen vorgelegt.

Von März 2022 ist eine Abkehr von allgemeingültigen Vorgaben hin zu flexiblen Richtlinien vorgesehen, unter denen jeder Weltverband über die Teilnahme von Transgender-Athleten und -Athletinnen entscheiden kann. Zehn Prinzipien sollen sicherstellen, dass faire Zugangsregeln vor allem in Frauen-Wettbewerben unter Beachtung der Rechte aller Betroffenen eingeführt werden, wie das IOC mitteilte.

So gibt der Dachverband kein einheitliches Testosteron-Niveau mehr vor, das von Transgender-Personen für die Teilnahme an Wettkämpfen nicht überschritten werden darf. Künftig soll in jedem Sport entschieden werden, in welchem Fall bestimmte Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dieser Hinsicht einen unfairen Vorteil haben könnten. Transgender sind Personen, die sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Regelrahmen nicht rechtlich bindend

Rechtlich bindend ist der neue Regelrahmen aber nicht. Gewährleistet werden soll eine größtmögliche Inklusion. Leid und psychische Verletzungen sowie Diskriminierungen sollen vermieden werden. Die bloße Annahme eines Vorteils für Transgender-Athleten ist unzulässig, für Teilnahmebeschränkungen und -verbote bedarf es klarer Belege. Athleten dürfen aber nicht zu medizinischen Eingriffen gezwungen werden und besitzen das Recht auf Privatsphäre. Die Athletengemeinde ist in Entscheidungen einzubinden, die Beschlüsse sollen regelmäßig überprüft werden.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte Laurel Hubbard für Aufsehen gesorgt. Die Gewichtheberin aus Neuseeland lebte nach ihrer Geburt 35 Jahre lang mit einer männlichen Zuschreibung. Sie ist aber Transgender. Bei den Sommerspielen war sie die erste Athletin, die offen ihre Geschlechtsidentität angepasst hat. Sie durfte im Frauen-Wettbewerb in der Gewichtsklasse über 87 Kilogramm antreten.