Trotz diverser gegensätzlicher Bemühungen sind in der E-Sport-Szene in fast allen Bereichen Männer in der Überzahl. Das Equal Esport Festival in Berlin sollte am Wochenende für mehr Diversität und Gleichberechtigung im E-Sport sorgen.
Im Foyer der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom wurde dafür eine bunte E-Sport-Bühne aufgebaut, auf dem das Publikum neben diversen Showmatches und Vorträgen auch eine Liveübertragung der League-of-Legends-Weltmeisterschaft in Island mitverfolgen konnten.
«Die E-Sport-Community hat nicht in dem Maße Vereine, wie andere Sportarten, außer in den virtuellen Bereichen. Wir wollen das ein bisschen physischer gestalten und merken auch, dass die E-Sport-Community das total dankbar aufnimmt», sagte Antje Hundhausen, Vize-Präsidentin Brand Experience bei der Telekom und Organisatorin des Events. «Wir sehen leider, dass der E-Sport noch stark von weißen Männern dominiert wird. Dort wollen wir eine Veränderung reinbringen und einen Beitrag dazu leisten, dass ein offenerer, diverserer und egalitärerer Raum entsteht.»
Panels zu Diversität und Gleichberechtigung
Hundhausen zufolge soll das Festival in Zukunft öfter veranstaltet und ausgeweitet werden, auch mit Veranstaltungen in anderen Städten.
Jeder Tag des dreitägigen Events hat ein eigenes Motto: Der zweite Tag fand unter dem Titel «Battle Royale» statt. Bei zahlreichen Panels im Veranstaltungsaal sprachen geladene Gäste über Wege, mit der man mehr Gleichheit im E-Sport erreichen kann sowie über Kämpfe, die sie dabei austragen mussten.
Diverses Klientel beim Equal Esports Festival
Die Youtuberin Jolina Mennen und Ex-GNTM-Kandidatin Lucy Hellenbrecht, beide leidenschaftliche Gamerinnen, sprachen über ihre Erfahrungen als Trans-Frauen. Mali Baum unterrichtete das Publikum über ihre weibliche Philosophie im Business- und Startup-Sektor.
«Da ich selbst homosexuell bin, habe ich online schon des öfteren Diskriminierung erfahren müssen», sagte Besucher Jakob Dötter. «Da ich auch viele Trans-Freunde habe, liegen mir diese Themen sehr am Herzen.»
Die Klientel des Festivals ist auffallend weiblich und divers, was für E-Sport-Events nach wie vor ungewöhnlich ist. «Als ich hergekommen bin, ist mir direkt aufgefallen, dass die Stimmung viel offener und netter ist als zum Beispiel auf der Gamescom», sagte Besucher Dai Thanh. «Ich habe mich zwar bisher nicht so viel mit diesen Themen auseinandergesetzt, aber hier gibt es viele gute Informationen dazu.»
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